Bundesfamilienministerium fördert EKHN-Projekt mit über einer Million Euro
Mehr Männer in Kindertagesstätten
	17.12.2010
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Einen entsprechenden Förderbescheid überreichte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Kristina Schröder der Leiterin des Fachbereiches Kindertagesstätten im Zentrum Bildung der EKHN Sabine Herrenbrück am Donnerstag in Berlin. Bei der Bewerbung um die Fördermittel setzte sich das Kita-Fachberatungsteam der EKHN mit der Idee durch, nicht nur mehr Männer für den Erzieherberuf zu gewinnen, sondern insgesamt Kitas als Verweilorte für Männer zu entwickeln. Das Projekt hat eine Laufzeit von Anfang 2011 bis Ende 2013 und wird fünf Arbeitsplätze schaffen. An dem Projekt werden 70 Kitas in zehn Regionen der EKHN beteiligt sein. Zu den Projektregionen gehören Frankfurt, Darmstadt, Gießen, Groß-Gerau, Marburg-Biedenkopf, Odenwald, Westerwald, Rheinhessen und die Bergstraße.
 Die EKHN ist mit insgesamt 600 Kindertagesstätten, 1799 Gruppen  und über 40.000 Plätzen einer der größten Kita-Träger in ihrem Gebiet.  Dort arbeiten insgesamt 5366 Erzieherinnen und Erzieher. Von ihnen sind  131 und damit nur zwei Prozent Männer. 15 Fachberaterinnen begleiten die  Einrichtungen.
      Neben der EKHN wurden 15 weitere Projekte aus ganz Deutschland als  Modellprojekte ausgewählt, die insgesamt 13 Mio. Euro erhalten. Bei der  Übergabe sagte Ministerin Schröder: „Wir wollen mehr Männer in  Kindertagesstätten. In den meisten Kitas gibt es fast nur Erzieherinnen.  Dabei brauchen gerade Kinder in diesem Alter unterschiedliche  Rollenvorbilder, an denen sie sich orientieren können. Männern bietet  der Beruf des Erziehers große Chancen und Möglichkeiten. Ich freue mich,  dass sich so viele Träger mit neuen, interessanten und Erfolg  versprechenden Konzepten um die Teilnahme an unserem Modellprogramm  beworben haben. Ich bin sicher, wir werden es schaffen, den Anteil  männlicher Erzieher in Kindertagesstätten zu erhöhen.“ Weitere  Informationen bietet die als PDF angehängte Pressemitteilung des  Ministeriums.
    
Nicht nur die Haltung der Männer, sondern auch die der Frauen verändern
Als Gründe für den mit zwei Prozent sehr niedrigen Männeranteil im Kita-Bereich nannte Sabine Herrenbrück nicht nur „die schlechte Bezahlung, die mangelnde soziale Anerkennung und die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten, sondern auch die Haltung vieler pädagogischer Fachkräfte und Träger, die Männer daran hindern, sich in dieser bislang weiblichen Domäne zu integrieren.“ Männer, die diesen Beruf wählten, blieben oft nur kurz und orientierten sich dann um. Deshalb müsse sich nicht nur die Haltung der Männer, sondern auch die der Frauen und die der Anstellungsträger zu dem Beruf verändern. Für Kinder sei es wichtig, sagte Herrenbrück, dass sie weibliche und männliche Bezugspersonen hätten, an denen sie sich orientieren könnten.
Kitas nicht nur für Erzieher, sondern auch für Väter attraktiver machen
 Ziel des Projektes ist deshalb die Sensibilisierung des  pädagogischen Personals und der Anstellungsträger für Gender-Aspekte,  also für geschlechterspezifisches Handeln. Durch Väterprojekte und  männerspezifische Beteiligungsangebote sollen die Kitas als Verweilorte  für Männer, nicht nur für Erzieher, sondern auch für Väter, insgesamt  attraktiver werden.
      Im Rahmen des Projekts soll ein Netzwerk von Partnern entstehen, zu  denen regionale Arbeitsagenturen, Institutionen der Aus-, Fort- und  Weiterbildung, Gleichstellungsbeauftragte sowie Anbieter von  Jugendarbeit gehören. Dieses Netzwerk soll auch nach Ende der  Projektphase weiterentwickelt werden. Das Ziel – ein nachhaltiger Wandel  bei der Einstellung von Männern in Kitas - soll mit Hilfe von  Fortbildungen, einem online-gestützen Mentoring-Programm, einer website,  best-practice-Sammlungen, Informationsschriften und erreicht werden.  Zudem werden vier Erzieher im Rahmen des Projekts Kitas, Ausbildungsorte  und Kirchengemeinden besuchen und für dessen Anliegen werben.
       Eine Liste der Kitas, die sich an dem Projekt beteiligen, kann unter presse@ekhn.de angefordert werden.
Die EKHN hatte sich bereits an der Werbekampagne des Landes Hessen „Große Zukunft mit kleinen Helden – werde Erzieher/Erzieherin“ beteiligt. Diese sollte insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund für den Erzieherberuf interessieren. 38 Prozent der Kinder in den Kitas der EKHN haben einen Migrationshintergrund.

 
            



